Wenn sich bei einer Feinnadelbiopsie herausstellt, dass ein Knoten gutartig ist, aber dennoch entfernt werden soll, da er stört, kann dieser per Vakuumbiopsie abgesaugt werden. Nach örtlicher Betäubung wird dann eine dickere Hohlnadel unter sonographischer oder mammographischer Kontrolle in die veränderte Geweberegion eingeführt, die dann schrittweise abgesaugt wird. Bei uns erfolgt dies im Sitzen, sofern die Kreislaufverhältnisse der Patientin stabil sind. In anderen Institutionen wird ein spezieller Punktionstisch verwendet, auf dem die Patientin während der Prozedur auf dem Bauch liegt. Da es möglich ist, dass der Eingriff bei der Patientin einen so genannten vagovasalen Blutdruckabfall und folglich Kreislaufschwierigkeiten auslöst, ist bei Punktionen im Sitzen ein umklappbarer Stuhl oder eine Liege in unmittelbarer Nähe sinnvoll. Nach dem Eingriff wird ein kühlender Druckverband angelegt, der nach 24 Stunden entfernt werden kann.
Sollte sich bei der Feinnadelaspiration oder der Feinnadelbiopsie ein bösartiger Prozess oder eine Vorstufe herausstellen (DCIS), muss in jedem Fall operiert werden (offene Biopsie). Denn der Tumor muss im Gesunden entfernt werden, d.h. es muss ausreichend gesundes Gewebe um den bösartigen Herd mit entfernt werden. Dies ist durch eine FNB oder VB nicht ausreichend möglich.
Die Vakuumbiopsie wird von den Fachgesellschaften für die Abklärung von atypischen Verkalkungen in der Brust empfohlen, da das histologische Ergebnis dann sicherer sei. In der Hand der weniger Geübten mag das richtig sein. Nach unserer Erfahrung an Tausenden von Biopsien ist Kalk mit einer mammographisch gesteuerten (digital-stereotaktisch) FNB genau so sicher zu klären wie per VB, jedoch billiger und vor allem für die Betroffenen weit weniger belastend.