Bei der Feinnadelbiopsie (Synonym: Core Biopsy / Stanzbiopsie) werden tastbare oder mammographisch bzw. sonographisch sichtbare Veränderungen nach örtlicher Betäubung mit einer etwas dickeren (2.5 mm) Nadel als bei der Feinnadelaspiration (FNA) punktiert. Dazu wird ein spezielles Gerät benutzt, das die Nadel unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle mit Hilfe einer Führungshülse in hoher Geschwindigkeit in den auffälligen Herd schiebt. Dies verursacht im Allgemeinen keinen Schmerz. Über die Führungshülse werden dann mehrere Gewebezylinder für die feingewebliche Untersuchung (Histologie) entnommen.
Unter mammographischer Kontrolle (so genannte digital-stereotaktische FNB) können auch gruppierte Kalkablagerungen histologisch abgeklärt werden, sofern mindestens acht Gewebezylinder entnommen werden, in denen Kalk enthalten ist. Die Diagnose hierüber ist genau so sicher wie über eine Vakuumbiopsie (VB). Eine offene Biopsie, d.h. eine Operation zu diagnostischen Zwecken, wird heute nicht mehr praktiziert. Es wird heute also nicht mehr operiert, wenn die Veränderung nicht vorher histologisch durch die interventionelle Mammadiagnostik gesichert worden ist.
Der Vorteil der FNB gegenüber der FNA ist, dass das Ergebnis bei gutartigen Tumoren gesichert ist.